Power People: Najell x Nadiakenza

Wir bei Najell möchten Eltern ermutigen, ihre Identität zu wahren, weiterhin das zu tun, was sie lieben, und Eltern auf ihre eigene Weise zu erziehen. In dieser Interviewreihe heben wir Aspekte der Elternschaft hervor und diskutieren sie mit unseren ausgewählten Power-Leuten. Menschen, von denen wir glauben, dass sie stark in sich selbst und in ihrer Erziehung sind und vor allem versuchen, andere zu stärken.

In diesem Interview treffen wir Nadia, @Nadiakenza auf Instagram, deren Schwangerschaft wir in der YouTube-Serie „Pregnant Week by Week“ verfolgt haben. Wir behandelten Themen wie die Angst vor einer Geburt, die andere Seite des vierten Trimesters und das Muttersein (nicht nur für einen... sondern Drillinge!).

Die Drillinge Kelian, Aaliyah und Lithea kamen im November zu Nadia und ihrem Partner Lamberi. Doch der gemeinsame Start ins vierte Trimester war nicht ohne Herausforderungen. Nach einer schwierigen Geburt, musste die Familie leider mehrere Wochen auf der Neugeborenenstation verbringen. Die "härteste, aber liebevollste Zeit" des Paares, so Nadia. Ein Beweis dafür, dass man auch die schwierigsten Zeiten gemeinsam bewältigen kann.

"Wir wurden zu einem Team und mussten uns gegenseitig daran erinnern, dass wir beide diese Situation durchmachen, aber auf unterschiedliche Weise damit umgehen, und dass das in Ordnung ist. Wir haben viel darüber gesprochen, wie wir uns in dieser Situation fühlen, und uns gegenseitig auf unserem Weg unterstützt, was oft schwierig ist, wenn beide Unterstützung brauchen. Aber es ist wichtig, sich von jemandem helfen zu lassen, wenn man Schwierigkeiten hat, seine Gefühle zu regulieren. Redet miteinander und zeigt eurem Partner, dass er nicht allein ist, sondern dass ihr das gemeinsam macht, wie Mama und Papa."

Die YouTube-Serie "Pregnant Week by Week" hat die Schwangerschaft des Paares begleitet. Sie zeigt alle Emotionen, Höhen und Tiefen, die dazugehören. Nadia erklärt, dass die Geburt besonders hart war. Der Hauptgrund war ihre Angst davor. Ein Gefühl, das viele teilen, aber nur wenige sich trauen, es auszudrücken oder Hilfe zu suchen.

"Ich möchte damit beginnen zu sagen, dass es okay ist. Es ist in Ordnung, Angst zu haben, es ist in Ordnung, das zu fühlen, was ihr gerade tut. Du bist nicht alleine. Wenn du Angst vor der Geburt hast, zögere nicht deine Hebamme zu kontaktieren und mit einer Beraterin zu sprechen. Schreibe einen Geburtsbrief, in dem du mitteilst wie du dich fühlst und was du deiner Meinung nach brauchen würdest, um dir deine Geburt zu erleichtern. Es reicht, wenn die Hebamme dir alles erzählt, was passiert, oder dir beim Atmen unterstützt, dir erklärt, was passieren wird und wie es passieren wird. Stelle sicher, dass du gehört wirst."

Die Babys kamen früh, in der 33. Woche. Die Kleinen mussten in den ersten Lebenswochen auf der Intensivstation bleiben. In diesem schwierigen Kapitel fanden sowohl Nadia, als auch Lamberi, Trost in der Unterstützung, die sie von anderen in einer ähnlichen Situation erhielten. Aber sie schätzten besonders den Hautkontakt. Alles, um ihren neuen Familienmitgliedern so nahe wie möglich zu kommen.

„Wir hatten Schwierigkeiten, eine Beziehung zu unseren Kindern aufzubauen, weil sie zu früh geboren wurden und viel Pflege benötigten. Haut-zu-Haut-Kontakt stärkte unsere Bindung zu den Kindern, wirkte aber auch als Schmerzmittel für uns selbst. Ich würde gerne glauben, dass sich die Entwicklung unserer Kinder dank Haut-zu-Haut verbessert hat."

Viele junge Mütter erzählen, dass sie viel über Schwangerschaft und Geburt gelesen haben. Aber dann gibt es nicht so viel über die ersten wichtigen Monate mit einem Baby zu lesen. Gibt es irgendetwas, das Sie gerne über das vierte Trimester gewusst hätten, das Sie besser vorbereitet hätte, besonders mit drei kleinen Kindern zu Hause?

"Normalerweise ist man darauf vorbereitet, sich um alle praktischen Dinge zu kümmern, die mit der Ankunft des Kindes verbunden sind. Aber warum ist man nicht darauf vorbereitet, was mit einem selbst als Mutter passiert? Warum können wir in Elternkursen oder bei unseren Treffen mit der Hebamme nicht über die Identitätskrise sprechen? Darüber, wie normal es ist, sich selbst zu verlieren? Darüber, dass man sich unzulänglich fühlt? Wir sind gut darin, mit einem Lächeln im Gesicht über schlaflose Nächte zu sprechen. Aber wir sprechen nie darüber, wie sich diese schlaflosen Nächte auf dich als Person, als Mutter und als Partnerin auswirken können. Wir reden nie darüber, wie wichtig es ist, wenn man Mutter wird, sich daran zu erinnern, dass man auch ein Mensch ist."

Auf ihrer Instagram-Seite beschreibt Nadia "die andere Seite des vierten Trimesters". Eine Seite, über die, wie sie sagt, selten gesprochen wird.

"Meine Vorstellung vom vierten Trimester war romantisch und wunderschön, und ich habe viel darüber fantasiert, was ich in den sozialen Medien verfolgte, wo das vierte Trimester der Sinn des Lebens war. Man füttert seine Babys, man zieht ihnen schöne Kleider an, man kuschelt mit ihnen, man macht wunderbare Spaziergänge, man schläft mit ihnen und man badet sie. Aber das ist nicht die Realität. Ihr postet die schönen, friedlichen Momente, aber es gibt eine andere Seite des vierten Trimesters, über die ihr nicht sprecht. Die Seite, in der man müde ist, schlaflose Nächte hat, erschöpft ist, Angst und Stress empfindet. Alles angefangen bei der Zeit, die man zum Duschen, Putzen, Suchen des Schnullers, der Kleidung, der Windel, dem Kuscheln, den Feuchttüchern, dem klaren Denken, dem Abpumpen, der Zeit zum Essen, Ausruhen und Schlafen hat, ist eine HERAUSFORDERUNG. Schon ein Spaziergang ist eine Herausforderung. Das Schlafen, Schaukeln, Beruhigen deines Babys ist eine Herausforderung, und selbst wenn alles "gut" läuft, ist es eine Herausforderung. Alles, was man vor dem Baby für selbstverständlich hielt, muss man sich plötzlich erkämpfen."

Um die schwierigeren Momente zu überstehen, hat Nadia "geredet und geredet", ihre Gefühle aufgeschrieben und daran gearbeitet, sich selbst in der Elternschaft nicht zu vergessen.

"Mein Instagram ist mein Tagebuch, in dem ich meine Gedanken und Gefühle niederschreiben kann. Aber auch Zeit für mich selbst ist so wichtig. Ich habe Dinge getan, die mich an Nadia erinnert haben. Ich war beim Friseur, habe mir die Nägel gemacht, bin spazieren gegangen, habe Dinge getan, die ich mit meinem Partner mag."

Letztendlich geht es nicht nur darum, dass diese Aktivitäten Nadia ein gutes Gefühl für die Elternschaft geben. Das Wichtigste sind die Drillinge und dass sich Nadia und Lamberi Tag für Tag weiterentwickeln.

"Was mir in meiner Elternschaft ein gutes Gefühl gibt, sind meine Kinder, wenn sie sich entwickeln und stärker werden, wenn ich es schaffe, meine Kinder zu trösten, wenn ich sie zum Lächeln bringen kann, wenn ich sie in meiner Nähe habe und daran erinnert werde, dass ich ihnen meine ganze Welt geben werde."

Du hast drei kleine Babys. Wie machst du das? Und wie findet ihr Zeit für euch selbst?

„Wir arbeiten zusammen und sind ein Team. Es hat Routinen geschaffen, die füreinander eintreten. Wir synchronisieren unsere Aufgaben rund um die Kinder und es fließt einfach. Wir haben außerdem beschlossen, uns gegenseitig zwei Sitzungen pro Woche zu geben, um etwas Zeit für sich zu haben, und einmal pro Woche, um wirklich alles Nötige loszulassen und einfach als Familie abzuhängen."

Der übergeordnete Rat für andere frischgebackene Eltern ist jedoch, sich selbst und Ihren eigenen Fähigkeiten zu vertrauen.

Gib ihm Zeit, es wird besser und es ist okay, alle möglichen Emotionen zu spüren. Mein Rat ist, erinnere dich an dich selbst. Du bist nicht nur eine Mutter oder ein Vater, du bist auch eine Person. Vertraue deinem eigenen Mutterinstinkt, vertraue dir selbst in der Vaterrolle und dass du die beste Mutter und der beste Vater für DEIN Kind bist. Lasse dir von niemand anderem sagen, was zu tun ist, weil du dein Kind am Besten kennst. Du schaffst das.

Lies noch mehr von unseren Power People: Emma Igelström