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Najell x Carolin Meyer “Ich möchte Familien dazu inspirieren einfach zu machen und seinen Träumen zu folgen”

Empowerment

Najell x Carolin Meyer “Ich möchte Familien dazu inspirieren einfach zu machen und seinen Träumen zu folgen”  

In unserer Interviewreihe Power People lassen wir Menschen zu Wort kommen, die sowohl als Eltern als auch als Individuen für sich einstehen und dabei andere empowern. Diesmal sprachen wir mit Carolin Meyer (@we.in.sweden) Sie ist 2022 mit ihrem Mann Clemens und Tochter Leentje nach Schweden ausgewandert. Relativ spontan und erst nur auf Zeit geplant, ist Schweden inzwischen zum dauerhaften zuhause für ihre Familie geworden, mit Baby Nr. 2 auf dem Weg. 

Du schreibst auf deinem Instagram-Account, dass eure Auswanderung relativ spontan war und auch erstmal nur auf Zeit. Was hat eure Schwedenliebe geweckt und wie kam es zu der Entscheidung auszuwandern?  

Mein Schwiegerpapa hat ein kleines Sommerhaus in Småland, dort haben wir schon immer gerne Zeit verbracht. Dann wurde ich Mama und das erste Jahr war ziemlich tough. Alles schrie nach Veränderung und wir hatten die Idee nach Schweden zu gehen. Ich war noch ein weiteres Jahr in Elternzeit und mein Mann arbeitet im Homeoffice. Somit haben wir spontan nach möblierten Häusern zur Miete gesucht (was ja in Schweden nahezu unmöglich ist) und sind tatsächlich fündig geworden. 

Sprecht ihr Schwedisch?  

Mein Mann hat schon einen Sprachkurs gemacht und spricht wirklich schon gut Schwedisch. Ich will jetzt einen Kurs machen und kommuniziere hier hauptsächlich auf Englisch. 

Könnt ihr euch vorstellen, auf Dauer in Schweden zu leben oder möchtet ihr irgendwann zurück nach Deutschland?  

Schweden fühlt sich für uns nach Zuhause an! Wir können uns aktuell nicht vorstellen wieder nach Deutschland zu ziehen. 

Carolin, du bist zum zweiten Mal schwanger. Deine Tochter Leentje ist in Deutschland auf die Welt gekommen. Wie nimmst du deine Schwangerschaft in Schweden, im Vergleich zu deiner ersten in Deutschland wahr?  

Zu dieser Frage könnte ich dir einen Roman schreiben! Die Schwangerschaft hier empfinde ich als viel schöner und angenehmer. Ich finde sie viel selbstbestimmter. In Deutschland rennt man von einem Frauenarzttermin zum nächsten, es werden viele (in meinen Augen unnötige) Untersuchungen gemacht und ich hatte immer das Gefühl man versucht etwas zu finden, was nicht in Ordnung ist. In Schweden sieht man tatsächlich NIE einen Frauenarzt (sofern alles okay ist). Die gesamte Schwangerschaft wird von einer Hebamme betreut, die sehr auf die psychische Verfassung fokussiert ist. Natürlich wird auch Blut abgenommen und Herztöne gehört. Grundsätzlich hat man hier auch nur zwei Ultraschalluntersuchungen. Ich fühle mich hier tatsächlich sehr viel wohler in der Schwangerschaft. Sowas wie CTG oder Zuckertest wird hier z.B. auch nicht gemacht.  

Welche anderen Regeln bzw. Angewohnheiten rund um das Thema Baby und Elternschaft bzw. Kindererziehung sind euch in Schweden im Vergleich zu Deutschland aufgefallen?  

Gute Frage, als Leentje so ein ein halb war, ist mir aufgefallen, dass ich nur Väter mit Kinderwagen und Kindern in Leentjes Alter sehe. Hier wird sehr viel wert daraufgelegt, dass auch die Väter ihren Elternurlaub nehmen. Allgemein empfinde ich es hier als sehr viel einfacher Kind und Job zu vereinbaren. Man hat auch um einiges mehr Kind-krank Tage als in Deutschland. Ebenso das Thema Kita funktioniert in meinen Augen besser. Die Kids bekommen gesundes Essen und Snacks in der Kita, du brauchst keine Brotdose oder Ähnliches mitgeben. Auch sind Kinder hier viel mehr Teil der Gesellschaft. In Restaurants gibt es immer Kinderstühle und überall Wickelräume, etc. 

Weiterlesen: Wie eine Babytrage dir hilft, das Vaterleben zu rocken 

Ihr seid weit weg vom Rest eurer Familien. Bekommt ihr Unterstützung von anderen Stellen und habt ihr auch mal Zeit für euch zu zweit?  

Ja, das stimmt das muss man als Paar kreativ werden. Da wir beide unsere Arbeit flexibel einteilen können haben wir festgestellt, dass Lunch-Dates, wenn die Kleine in der Kita ist für uns am besten funktionieren. Und natürlich, wenn Eltern oder Schwiegereltern hier zu Besuch sind, versuchen wir uns auch ein bisschen Paarzeit freizuschaufeln, wobei ich auch sagen muss wir sind sehr gerne als Familie zusammen und verbringen unglaublich gerne alle Zeit miteinander. 

Ihr habt euren Instagram-Account seit 2022. Was hat euch dazu inspiriert, eine Online-Community zu starten und eure Follower mitzunehmen? 

Es war ein verregneter Sommertag das weiß ich noch und ich wollte einfach mehr Menschen mitnehmen auf die Reise unseres Schwedenabenteuers und wie es ist, wenn man mutige Entscheidungen trifft. Wir probieren unglaublich gerne Sachen aus und machen einfach. Ich finde das gibt es heutzutage viel zu wenig, da viele Kopfmenschen sind. Mit unserem Account möchte ich auch gerade Familien dazu inspirieren einfach zu machen und seinen Träumen zu folgen. 

Welchen Tipp würdet ihr allen mit auf den Weg geben, die über eine Auswanderung nach Schweden nachdenken?  

Schweden ist ein transparentes Land, man findet wirklich alle Informationen im Internet. Jeder ist hier super hilfsbereit, so unsere Erfahrung. Man sollte mutig sein und einfach machen. Es wird sowieso irgendwas passieren, was man vorher nicht weiß. Ich finde es wichtig, wenn man als Familie auswandert, einen starken Zusammenhalt zu haben, denn der wird am Anfang so einer Auswanderung mit Sicherheit auf Probe gestellt. Und man muss offen hier auf die Menschen zugehen, wenn man sie kennenlernen möchte. Sich integrieren finde ich sehr wichtig. Es sei denn man möchte allein im Wald wohnen, was ja auch schön sein kann. 

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